Unsere Mitglieder – Wir stellen vor
Andreas Priesching Mai 2022
Die große Liebe zur langen Distanz
Andreas „Andi“ Priesching ist einer der Top-Mountainbiker der URC-Langenlois. Der Vater zweier Töchter fährt seit 2004 Rennen – und denkt keinesfalls daran, den Sport seines Lebens an den Nagel zu hängen.
Text: Othmar Pruckner, Fotos: Andreas Priesching
Möglicherweise sind sie das Erfolgsgeheimnis von Andi Priesching: Die Apfelnudeln. Die kocht er sich immer wieder, sie sind aber auch das Spezialrezept der sechzehnjährigen Tochter – die dem Vater die Spezialität bereitet, wenn sie etwas von ihm will … oder ihm einfach eine kleine Freude machen möchte. Gemacht ist diese süße Köstlichkeit ja schnell: Äpfel klein schneiden, Rosinen dazu, mit den Nudeln vermischen, darüber noch ein Ei – und fertig ist das Dopingmittel, das bei Andi, im Zivilberuf Softwareentwickler, immer wieder am Speiseplan steht.
Für alle, die ihn nicht kennen: Andreas Priesching, 48, ist einer der hochaktiven und sehr erfolgreichen Mountainbiker des URC Langenlois. Er schaut aus wie ein Fünfunddreißigjähriger, lacht viel und gern, ist stets freundlich und gar nicht der Typ, hinter dem man auf den ersten Blick einen knochenharten Wettkämpfer vermuten würde. Er ist keiner, der ständig nur von seinen Erfolgen erzählt, und gerade deshalb ist er „ein guter Mann“. Quälen kann er sich dennoch sehr gut, dazu braucht man sich bloß seine Vorliebe anschauen: Fährt er doch am liebsten lange MTB-Rennen, um die vier Stunden, so um die 70 Kilometer und 3000 Höhenmeter, da fühlt er sich wohl. Einer seiner größten Erfolge, so erzählt er, war 2019 der dritte Platz beim KitzAlpBike-Festival. „Das hat mich selbst überrascht, als Flachländer bei den Tirolern mit ihren 1000-Höhenmeter-Anstiegen.“ Am Langenloiser Heiligenstein ist er – Ehrensache – immer mit dabei, findet die Strecke auch toll, aber in Wahrheit ist das Rennen für einen Langdistanzler wie ihn „immer zu früh aus“.
Seit 2004 ist der Vater zweier Töchter kontinuierlich bei Wettbewerben aktiv. Eine erklärte Lieblingsveranstaltung ist die – nicht eben leichte – Salzkammergut-Trophy in Bad Goisern, eines der großen Mountainbike-Events des Landes. Rund zehn große Rennen fährt er pro Saison. Und wird das ganz sicher auch weiterhin tun: Nach zwei mageren Corona-Jahren ist der Rennhunger heuer besonders groß.
Was kann man von einem alten Hasen wie ihm, der doch kein alter Hase ist, lernen? Vor allem, dass „Ausdauer“ eine Tugend ist. Und Niederlagen stark machen. Und der Weg nach oben nicht immer kerzengerade verläuft.
Fangen wir von vorne an. Nicht nur sportlich, sondern auch beruflich hat er einen ordentlichen Marathon hinter sich. Angefangen hat der in Oberwölbling im Dunkelsteinerwald aufgewachsene Bursche als Lehrling und Verkäufer bei Leiner in St. Pölten. Machte dann die Abendmatura und das HTL-Kolleg und fand alsbald seinen Traumjob in einer St. Pöltner Firma. Die allerdings jüngst von einem deutschen Unternehmen mit chinesischen Eigentümern gekauft wurde. Wodurch sich seine Aufgaben (und Überstunden) prompt vervielfachten und er nun des Öfteren nach München pilgern muss. Kann sein, dass da bald einmal noch größere Bürden auf ihn zukommen. Dafür kann er auch einen langen Atem brauchen – den er ja offensichtlich hat.
Auch sportlich gesehen war nicht immer alles auf Schiene. Zwar wuchs er als Sohn eines ehemaligen Radrennfahrers auf, ritt auch fleißig auf seinem BMX-Rad aus und sammelte, so erzählt er, bei diversen Radwandertagen in St. Pölten und Umgebung auch „viele Wimpel“. Doch später war dann mal Pause mit Sport. Beim Bundesheer musste er schmerzlich erleben, dass seine Kondition durchaus verbesserungswürdig war. Er begann zu laufen, ging ins Fitnessstudio und fuhr schließlich mit Freunden auch kleine Radrunden. Übermütig, wie man als junger Mann nun mal ist, nahm er mit 25, auf einem Stahl-Bike und ohne viel Vorbereitung bei der „Weinstein-Tour“ in Mühldorf (1.300 Höhenmeter!) teil. In der Trinkflasche hatte er Latella gefüllt, in der zweiten Hälfte des Rennens schob er mehr als er fuhr und erlebte dann prompt den ersten Hungerast seines jungen Lebens: „So fertig wie damals war ich vorher und nachher nie.“ Für andere wäre das wohl das frühe Ende der Karriere gewesen, für ihn aber wars der Anfang eines neuen Lebens: Er hörte umgehend zu rauchen auf. Und begann, ernsthaft zu trainieren.
Andi übersiedelte nach Lengenfeld, baute sein Haus, heiratete, gründete die Familie und ging 2004 schließlich zum Langenloiser Radverein. Er wollte jetzt echte Wettkämpfe fahren, „schnell und gut“ sein. Verbissener Konkurrenzler ist er trotz durchaus gesundem Ehrgeiz dennoch nicht geworden. Er hat seine Freude daran, „alles zu geben, was möglich ist“ und ist glücklich, „wenns im Rennen dann so gegangen ist, wie ich mir das vorgestellt habe, wenn die Einteilung gut gepasst hat. Die Platzierung an sich ist da nicht mehr so wichtig.“
Die große Frage: Wie macht der Andi das? Wie programmiert er seinen Körper-Computer? Wie trainiert er, wie ernährt er sich? Nur die Apfelnudeln allein können es doch nicht sein!
Also:
Im Winter setzt er naturgemäß auf Grundlagentraining aller Art – Laufen, Langlaufen, Skitouren gehen und Radfahren. „Indoor mache ich nur im Notfall.“
Während der Saison trainiert er (in rennfreien Wochen) fünf bis sechs Tage. Zwei davon „lockere Grundlage“, zwei Tage mit Intervallen, möglichst am Berg und mindestens einmal die Woche eine lange Ausfahrt mit 3 Stunden oder mehr, „teilweise auch intensiver“ und wenn möglich mit Teamkollegen. Für ihn existieren keine starren Trainingspläne, er liebt es flexibel. Erholungs- und Regenrationstage sind allerdings zentraler Teil seines Trainings, die plant er fix ein, denn „wenn Zeit ist, mache ich oft fast zu viel“.
Die Tage vor einem Rennen schauen anders als die normale Arbeits- und Trainingswoche aus: Spätestens vier Tage vor dem „Event“ ist noch eine intensive Einheit drinnen, ansonsten wird locker gefahren, zwei Tage vor dem Rennen ist Pause. Am letzten Tag vor dem
Rennen: lockere Ausfahrt mit fünf einminütigen Maximalbelastungen. Am Renntag schließlich gehts zur Sache, dann steht dem Erfolg nichts mehr im Wege.
Damit er nicht nochmals ein Hungerast-Erlebnis hat, muss auch richtig gegessen werden. Praktisch täglich bereitet er sich ein Müsli, mahlt die Haferflocken selbst mit der Getreidemühle. Zwei Tage vor dem Rennen gibt es Steaks (gekauft in der Fleischerei Graf in Langenlois), mit Ruccola, Parmesan, Spiegelei. Am Tag davor müssen es unbedingt Nudeln sein (Erdäpfel oder Reis funktionieren bei ihm nicht so gut, sagt er). Dazu Pasta jeder Art, oder aber, (warum auch nicht!) zur Abwechslung wieder einmal Apfelnudeln.
Natürlich muss auch im Wettkampf nachgelegt werden, was das Zeug hält. Andi setzt auf Gel, Bananen und Elektrolyt-Getränke. „Alle dreißig bis vierzig Minuten ein Gel, das brauch ich schon.“
Und die Renntaktik? Gibt es keine spezielle. Er weiß nur: Lange Strecken liegen ihm besser, Einzelzeitfahren mag er nicht so gern, er fährt sein Tempo kontinuierlich, fährt die Hügel in der letzten Runde genau so schnell wie am Anfang.
Wo schaut er sich was ab? Wer ist sein Vorbild? Er durchstöbert fleißig die sozialen (Rad-) Netzwerke. Übt sich beizeiten in „Feindbeobachtung“. Schaut auch was Profis und Weltmeister wie Alban Lakata im Training so anstellen. Gut, das heute praktisch alle Konkurrenten ihre Trainingspläne und Routen hochladen, Geheimnistuerei wie früher ist nicht mehr üblich, auch er stellt seine Touren ins Netz, tauscht sich mit Vereinskollegen und anderen Sportsfreunden aus.
Das alles klingt nach reiner Vernunft, nach Askese und eiserner Disziplin. Doch ganz sündenfrei ist auch er nicht. Eine Schwäche hat er für Tiramisu, auch ein Glas Wein darf es beizeiten sein. Und weil man sich ja sonst nichts gönnt, hat er sich mit der Familie eine Ferienwohnung in Gaming geleistet. Die nun Erholungs- und Trainingszentrum gleichzeitig ist.
Besonders erfreulich, aus Andis Sicht – und aus der Sicht des URC: Seit kurzem ist auch die ältere Tochter Jana Vereinsmitglied geworden. Da kann man nur sagen: Willkommen! Es kann nie genug Prieschings im URC Langenlois geben!

•• Salzkammergut Mountainbike Trophy 2017, Bad Goisern, Oberösterreich, Österreich on 15.07.2017, www.trophy.at •• Photo: M. Bihounek/martinbihounek.com
Günther Kanzler April 2022
Der „Mister Mountainbikerennen“
Günther Kanzler organisiert und „checkt“ für sein Leben gern. Sein größtes Ding ist das alljährliche, mittlerweile internationale MTB-Rennen am Heiligenstein. Seit heuer ist er auch Vereinsobmann – und bleibt das hoffentlich noch lange.
Text: Othmar Pruckner, Fotos: Günther Kanzler
Es gibt immer was zu tun! Zwei Wochen vor dem alljährlichen Mountainbike-Rennen am Zöbinger Heiligenstein läuft Günther zur Höchstform auf. Ein Baum, der quer über die Strecke liegt, muss weggeschafft werden. Die letzten Details der Streckensicherung werden geplant. Die Jobs vergeben. Die Festhalle und die Strecke hergerichtet. Das muss man sich einmal vorstellen: Es gibt auf der Strecke am Heiligenstein 177 Grundstücke, die befahren werden und 75 Grundstücksbesitzer, die informiert und notfalls besänftigt werden müssen. Und jedes Jahr gibt es neue Herausforderungen: 2022 wird das internationale MTB-Rennen, genannt KTM-Kamptal-Trophy, erstmals per Livestream übertragen. Auch das muss erst einmal „gecheckt“ werden, bittesehr! Zwei Drohnen fliegen über den Fahrern und Fahrerinnen, fünf fixe Kameras sind installiert, Hannes silberbauer wird mit einer Livekamera auf der Strecke sein und dramatische Bilder liefern. Das Beste dabei ist: Günther muss dafür nicht tief in die Vereinskassa greifen, sondern hat bereits Extra-Sponsorengeld für diese aufwändige Innovation aufgetrieben: „Das kostet uns nichts, das bringt sogar zusätzlich Geld“ sagt er, nicht ohne Stolz.
Günther Kanzler, 67 Jahre jung, ist seit ewigen Zeiten der „Mister Mountainbikerennen“ des URC. Lange Zeit die rechte Hand von Langzeitobmann Karl Glantschnig, hat er mit Beginn des Jahres 2022 von seinem besten Freund auch die Rolle des Vereinsobmanns übernommen. Alles in einer Hand, könnte man sagen, wobei Günthers Stärke immer war: Nicht alles allein machen wollen. Er konnte und kann noch immer ausgezeichnet delegieren. Hohe Managerqualitäten sind ihm, der fünfzig (!)Jahre lang in der Voest Krems arbeitete und nun Pensionist ist, nicht abzusprechen. Er trommelt die Leute zusammen, motiviert, packt selber ordentlich zu, ruft treue (und manchmal weniger treue) Helfer regelmäßig an, („Du, wir braucherten dich am Sonntag als Streckenposten, kann ich dich eh aufschreiben?“), er telefoniert und organisiert, teilt ein, schwebt wie ein Hubschrauber über dem Geschehen, betreut den Rennleiter, ist überall gleichzeitig, ist mittendrin und verliert auch in großem Stress nicht die Nerven. Soweit man das als Außenstehender beurteilen kann!
Wie wird man aber ein „Macher“, so, wie Günther einer ist? Nun, gearbeitet, erlebt und „gemacht“ hat er immer schon viel. Angefangen hat er mit 15 als Elektrikerlehrling, 40 Jahre später war er für die Infrastruktur und Instandhaltung des gesamten Kremser Voest-Werks und damit für bis zu 40 Leute verantwortlich – da lernt man schon was fürs Leben. Er wurde im zarten Alter von 19 Jahren Vater, baute, wie er betont, quasi ohne Geld und vorwiegend allein ab dem Alter von 23 sein Haus in Walkersdorf. Da lernt man auch viel, unter anderem, wer ein Freund ist und wer nicht. In dieser harten Zeit wurzelt seine Freundschaft mit Karl Glantschnig, wobei beide damals mit Radsport noch herzlich wenig am Hut hatten.
Plan Grundbesitzer MTB Rennen MTB Rennen 2003 Günther, Peter Raymann, Charly Glantschnig Crocodile Trophy 1999 (Australien)
Fußballer, Ruderer, Radfahrer, Extremsportler
Jetzt aber zur sportlichen Karriere. Geboren in Langenlois, aufgewachsen ab sechs Jahren in Krems-Stein, kickte der Bub („ich war ein eher molliges Kind“) tapfer beim KSC, bis ihm der Trainer mitteilte, keine Verwendung mehr für ihn zu haben – eine herbe Niederlage. Doch der junge, „rebellische“ Günther fand bald Ersatz, trat gemeinsam mit seinem Bruder beim Steiner Ruderclub ein und ruderte sich dort ganz nach oben. Er verlor Gewicht, gewann dafür Rennen, wurde U17-Staatsmeister und durfte als Belohnung zur EM ins jugoslawische Bled fahren. Sensationell und tröstlich gleichzeitig, denn leicht hatten es die Familie Kanzler damals nicht: Der Vater war überraschend im Alter von nur 45 Jahren gestorben. –
Die Ruderkarriere endete, weil schlanke Damen noch interessanter war als schlanke Boote. Auf die Sturm-und Drang-Jahre folgte wie gesagt schon bald die Familiengründung. 1979 kam das zweite Kind zur Welt. Irgendwann um 1981, das Haus war längst fertig, erwachte dann doch wieder die Liebe zum Sport, wieder zu einem anderen. Jeden Sonntag hieß es ab jetzt „gemma radfahren“. In und um Langenlois bzw. seiner Heimat Walkersdorf drehte er „kleine Runden mit meiner alten Radkraxn“. Mit dabei natürlich Charly Glantschnig. Der Volksschullehrer, Direktor Kultur- und Sportzampano Wolfgang Demal bekam Wind von den ehrgeizigen Jung-Sportlern, unterstützte die damals noch ziemlich unbedarften Pedalisten und animierte sie 1982 zur Vereinsgründung. Wohlgemerkt: Damit ist der URC Langenlois heuer sage und schreibe 40 Jahre alt, ein runder Geburtstag, den wir feiern sollten!
Günther bestritt so wie Karl lokale Radrennen, fuhr den „Traisen-Cup“ und entdeckte schon bald sein Organisationstalent: Bereits 1984 wurde das erste Straßenrennen in Langenlois organisiert, „auf einfachster Basis“, wie er erzählt, bald wurde daraus das Rundstreckenrennen, das über die „Hoad“ nach Schiltern und über Kronsegg zurück nach Langenlois führte. Das waren noch Zeiten! Und der Organisator war natürlich er und Charly Glantschnig– sekundiert von seinen treuen Vereinskollegen.
Parallel dazu schaute Günther aber auch in die weite Welt, und das bekanntlich noch ganz ohne Internet. Er sah anno 1985 – das weiß er noch ganz genau! – im Fernsehen („FS1“) erstmals den Wientriathlon. Prompt wars um ihn geschehen! Er hörte zu rauchen auf, stellte, soweit das ging, die Ernährung um („ich hab einfach weniger Fettes gegessen“) und trainierte ab sofort wie ein Besessener. Ging abwechselnd Schwimmen, Laufen, Radfahren und glaubte bei seinem ersten Triathlon, dass er „jetzt gleich sterben“ müsse. Er überlebte. Und finishte einige Monate später auch tatsächlich beim Wien-Triathlon.
Was dem abenteuerlustigen 31-jährigen Recken aber noch lange nicht genug war. Triathlons in allen Teilen Österreichs wurden absolviert, aber bald war auch das ein bissl langweilig, das Ziel hieß ab sofort: „Ich will zum Ironman in Hawaii.“
Um es kurz zu machen: 1991 schaffte er die Qualifikation, hatte aber noch lange nicht die nötigen 100.000 Schilling Kleingeld, um die Reise ins Ungewisse antreten zu können. Jetzt kam neben dem Organisieren und dem Sporteln das dritte Talent des Günther Kanzler zum Einsatz: Jenes, Geld auftreiben zu können. Er suchte und fand potente Sponsoren für die Fernreise, an der auch seine Frau Anna teilnahm – beide waren bis dahin noch nie in einem Flugzeug gesessen. Alles war neu und einfach überwältigend: „Im Landeanflug sah ich nur graubraunes Land, hatte ich die Sorge, dass da ein Waldbrand gewütet hatte, wusste noch nicht, dass die Strecke durch diese Lavalandschaft führte.“ Er lernte schnell und gut, akklimatisierte sich rasch, schwamm im Bewerb zum ersten Mal im Meer und finishte auch in der deren Südseeinsel: Das war unbestritten ein Triumph, ein großer Höhepunkt seiner Karriere, auf den einige weitere folgen sollten. Achtundzwanzig mal absolvierte er insgesamt die Langdistanz, „bis 1993 waren meine besten Jahre“ bilanziert der „Triathlonmann“. Seine beste Zeit auf der Langdistanz: 10 Stunden und zehn Minuten.
Das größte Radabenteuer, das er erlebte, war freilich kein Triathlon, sondern die Teilnahme bei der „Crocodile Trophy“ in Australien. Wers nicht weiß: Das ist ein 2000-Kilometer-Mountainbike-Etappenrennen durchs „Outback“ unter verschärften Bedingungen – die Teilnehmer mussten am Ende eines langen Renntags auch noch ihr eigenes Zelt aufstellen. „Bei der Veranstaltung habe ich zwangsläufig auch meine Schlangenphobie abgelegt“ sagt er und kann sich noch heute über seinen damaligen Kampfgeist wundern.
Bis vor sechs Jahren, bis zum Alter von 61 Jahren, fuhr er Triathlons, zuletzt trotz operierter Hüfte. Heute ist er, wie er sagt, ein „Altherrensportler“, der seine Pension noch etliche Jährchen genießen will. Nur das MTB-Rennen macht er weiter, und zwar gerne. Es taugt ihm ungemein, dass er da „achtzig Leute zum Arbeiten bringt“, er freut sich, dass da alle so selbstverständlich mithelfen, an einer gemeinsamen Sache arbeiten, an einem Strang ziehen. Er hat 2010 so nebenbei die „Rennradtage“ erfunden, da war der Aufwand aber bald größer als der Ertrag und somit war der Drei-Tages-Event keine dauerhafte Sache. Seit 2016 hat er auch noch den Schönberger Mini-Triathlon im Programm, diese Veranstaltung ist wiederum ein Erfolg und so wie das MTB-Rennen eine Werbung für den Sport im Allgemeinen und den URC im Besonderen.
Wenn man 67 ist, stellt sich in allem die Frage: Wie lange noch? Nun, auch da hat der „Mister Mountainbikerennen“ schon einen Plan. Bis zum runden Siebziger will er das Ding noch schaukeln, dann aber den Obmann- und Rennchef-Posten an jemand jüngeren abgeben. Er hat da schon eine Idee, er weiß schon, wer ihm da nachfolgen könnte – doch noch ist es nicht so weit. Noch ist er der Boss. Und wir Vereinsmitglieder können froh und dankbar sein, so einen agilen und gute Kapitän zu haben. Ich hätt da im Übrigen einen Vorschlag: Günther, machs doch weiter, bis zum Fündundsiebziger! Der URC braucht dich!
Hawaii 1991 Hawaii 1991 Hawaii 1991
Karl Glantschnig Februar 2022
Was der Karl alles kann!
Karl Glantschnig war 39 Jahre lang Obmann des URC Langenlois. Seine Leistungen für den Verein sind ebenso hoch zu bewerten wie seine Karriere als Triathlet. Seine Rolle gemeinsam mit seiner Frau Monika als Radhändler ist und bleibt für den Radsport in Langenlois ohnedies von größter Wichtigkeit.
Text: Othmar Pruckner, Fotos: Karl Glantschnig
Am Anfang der Leidenschaft stand ein ganz banaler Unfall, ein Seitenbandriss im Knie. Nach drei Monaten (das war damals so!) Gipsverband war, wie man sich denken kann, das Knie ziemlich steif… . Die gute Wendung zur vollständigen Genesung brachte ein verständiger Arzt, der als Therapie „Radfahren“ verschrieb. Karl Glantschnig staubte folgsam sein lange Jahre vernachlässigtes Dusika-Rennrad ab, stieg auf. Und prompt war es um den bis dahin leidenschaftlichen Motorradfahrer (und Co-Gründer des Langenloiser Motocross-Vereins) geschehen. „Da bin ich dann mit fünfundzwanzig ‚Jahren richtiggehend in den Sport hineingekippt“ erinnert sich der nunmehrige „Alt-Obmann“ des URC. Das Erweckungserlebnis fand zu Beginn der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts statt und was seit damals alles durch und mit ihm für den Langenloiser Radsport geschah, ist mehr als nur bemerkenswert.
Geboren 1956, ausgebildet als Chemiker, „bin ich dann bald nur noch radgefahren“, erzählt Karl. Wenn er was anpackt, dann gründlich! Also gründete er vor nunmehr fast vierzig Jahren, im Oktober 1982, gemeinsam mit seinem Lebensfreund Günther Kanzler, mit Alfred Redl, Josef Holzer, Herbert Neubauer und last but not least mit seiner Frau Monika den URC Langenlois. Eindeutiges Ziel: „Wir wollten einfach Rennen fahren“. Dass er stets voll bei der Sache und vom ersten Tag an auch Obmann des jungen Vereins war, versteht sich von selbst. Wie er – neben dem Job! – die vielen Aufgaben und Interessen und Verpflichtungen und Trainingseinheiten, die notgedrungen abgespult werden mussten, unter einen Hut bringen konnte, erstaunt ihn bis heute. Zu allem Überfluss eröffnete er anno 1985 gemeinsam mit seiner Frau in der Rudolfstraße sein schönes Radgeschäft – der Fokus lag eindeutig auf Rennrädern. Bald einmal wurden Lizenz-Rennen gefahren, zuerst auf lokaler Ebene, so etwa der „Traisental-Cup“ 1987. Neugierig war er immer, also entdeckte er im Juni 1988 eine damals völlig neue Sportart für sich. Und weil er den damals so genannten „Trimmathlon“ in Krems gleich einmal im Handstreich gewann, hat er, wie er sagt, „Lunte gerochen“. Was folgte, war eine lange und erfolgreiche Karriere als Triathlet.
Dazu später, vorher musste noch der Verein weiter wachsen und entwickelt werden. Das erste echte Straßen-Radrennen des URC stieg 1989 – ein Bergrennen auf die „Schiltinger Heide“. Hauptorganisator sämtlicher Rennen, das betont Karl immer wieder, war von Anfang an Günther Kanzler, der bereits drei Jahre nach dem ersten Straßenrennen das erste Mountainbike-Rennen am Heiligenstein organisierte, mit damals 50 Teilnehmern. Mit dabei waren damals die noch völlig unbekannten Kabarettisten Monica Weinzettl und Roland Düringer.
Die Erfolgsgeschichte des Vereins und seines Langzeit-Obmanns kann man hier gar nicht umfassend nacherzählen, sie dauert jedenfalls bis heute an. Wie Karl im Herbst 2021 aus seinem Amt schied und die Krone an Langzeit-Vize Günther Kanzler übergab, ist sowieso eine eigene, kaum zu überbietende Meisterleistung: Der Wechsel verlief harmonisch und unaufgeregt, genau so, wie man sich das als Sportler nur wünschen kann. Und die Freundschaft mit seinem Nachfolger Günther hält selbstredend an.
Jetzt aber zurück zu den sportlichen Höhepunkten im Leben des Vollblut-Pedalisten. Dass Karl bald nicht nur Straßen- sondern auch etliche Mountainbike-Rennen bestritt, versteht sich fast von selbst. Ab 1988 galt sein gesamtes Interesse dann aber wie gesagt der Königsdiziplin Triathlon. Er bestritt mehrere dieser extrem fordernden Veranstaltungen pro Jahr, reiste dafür kreuz und quer durch Österreich. „Ich hatte einfach Spaß an dieser speziellen Dreierbelastung“ sagt er im Rückblick, „ich wollte einfach meine Grenzen ausloten“. Bei genau diesem Bemühen kam ihm der „Ironman“ zu Hilfe. Gemeinsam mit Günther stürzte er sich in diese nochmals dramatisch verschärfte Disziplin. Für alle, die es nicht wissen: Dabei schwimmt man um die 3,8 Kilometer, fährt 180 Kilometer mit dem Rennrad und läuft dann noch zumindest die gesamte Marathondistanz von 42 Kilometern. „Wahnsinn“ schreien da viele, doch für den stets abenteuerlustigen Karl war diese brutale „Challenge“ wie geschaffen. 1993 fuhr er seinen ersten Ironman in Podersdorf am Neusiedlersee. Offensichtlich war dabei der Adrenalinkick so groß, dass es ab sofort kein Halten mehr gab: Er und Günther wollten sich unter allen Umständen für den weltberühmten Ironman in Hawaii qualifizieren und flogen zu diesem Zweck 1994 sogar nach Neuseeland. Wo sie diesen Wettbewerb auf der anderen Seite der Erdkugel zwar finishten, aber dennoch die Qualifikation nicht schafften. Aufgeben aber war für Karl nie eine Option. Fünf Jahre später als Günther (1991) flog er 1996 dann endlich nach Hawaii. Sie hatten es unter die auserwählten 1.500 Teilnehmer geschafft – ein Triumph. Karl finishte, gecoacht von Monika, in rund elf Stunden, die Fahrt durch die 35 bis 38 Grad heiße Lavawüste wird ihm, sagt er, wohl für immer im Gedächtnis bleiben.
Hawaii 1996 Hawaii 1996 Hawaii 1996 Hawaii 1996
Rennradmarathons absolvierte er daheim in Österreich zwischendurch „zu Trainingszwecken“, immer mit dem Ziel, echte „Ironmans“ zu fahren. Zehn wurden es insgesamt und der schönste war zweifellos der „Trans-Swiss“ mit 1.111 Teilnehmern. Da belegte er den sensationellen 6. Platz in der Gesamtwertung.
Was es heißt, im Lago Maggiore 3,5 Kilometer zu schwimmen, 225 Kilometer über die Schweizer Berge nach Zürich zu fahren und dann noch 51 Kilometer ins Ziel nach Schaffhausen zu laufen, das ist für Normalsterbliche ohnedies unvorstellbar.
Karl war, wie alle seine Freunde und Konkurrenten wissen, ein „wilder Hund“, einer, der bei Abfahrten gern Risiko nahm, der den Sport insgesamt sehr ernst nahm – aber doch auch immer zu einem Spaß aufgelegt war. Das sei auch, sagt er, sein Erfolgsrezept als oberster Vereins-„Coach“ gewesen: Dass man nach harten Auseinandersetzungen immer wieder zueinander fand, lachen konnte. Miteinander konnten viele Dinge auf den Weg gebracht werden und der Verein zu einer Größe von 120 Mitgliedern anwachsen. „Wir wollten dabei nie eine Profitruppe hochziehen“ sagt er. Startgeld- und Spesenersatz gern, aber fixes Gehalt dafür bezahlen, dass jemand die URC-Dress trägt, das war niemals seine Philosophie. Diesbezügliche Anfragen gab es jedenfalls genug, aber man blieb sich treu: Sport sollte Sport bleiben und nicht zum „Business“ werden.
Immer wieder wundert er sich im Gespräch selbst, welche Anstrengungen und Entbehrungen er auf sich nahm, um sportlich mit dabei zu sein. In seiner besten Zeit lief er 70 Kilometer die Woche, saß gut 13.000 bis 14.000 Kilometer pro Jahr am Rad und trainierte dazu noch regelmäßig in der Schwimmhalle. In die Arbeit nach Krems fuhr er mit dem Rad, freilich mit einem „kurzen Umweg“ über das Kraftwerk Altenwörth.
Trondheim – Oslo 1995 MTB Marathon 2002 Appl-Cup Rennen 2003
Heute ist das Leben ein bisschen gemütlicher als damals. Karl ist stolzer Großvater und zum „Genussradfahrer“ geworden. Er fährt regelmäßig mit Mountainbikefreunden aus, macht Radurlaube, steigt am Sonntagvormittag auch noch gern auf eines seiner schnellen Rennräder, wird heuer im Sommer mit Monika um den Bodensee gondeln. Er fährt nun auch wieder Motorrad (hoffentlich vorsichtig!), fährt im Winter gerne Ski, geht langlaufen, ist und bleibt jedenfalls neugierig wie eh und je. So ist auch der neueste Trend nicht spurlos an ihm vorbeigezogen: E-Bikes sind nicht nur gut fürs Geschäft, sondern faszinieren den leidenschaftlichen „Radschrauber“ auch privat: „Da ist was Neues gekommen, da konnte ich vieles lernen, da bin ich gerne mitgewachsen.“
Was fix bleibt, ist gottlob eines: Seine Liebe zu allen Spielarten des Radsports und die Treue zu „seinem“ URC. Dem er nach neununddreißig Jahren Obmannschaft auch weiterhin, nun eben als einfaches Mitglied, mit Rat und Tat (und einem guten Schmäh) zur Seite stehen wird.
Thanx, Charly!
Georg Derndorfer Dezember 2021
Georg, der Abenteurer
Georg Derndorfer trifft Reinhold Messner: Eine Begegnung zweier „Old Boys“ ist willkommener Anlass, um von der unendlich vielfältigen Karriere und dem erfüllten Sportlerleben unseres „Seniorchefs“ zu erzählen.
Text: Othmar Pruckner, Fotos: Franz Steiner
Eine Rätselfrage zu Beginn: Was haben diese beiden Männer miteinander zu tun?

Reinhold Messner und Georg Derndorfer: Zwei Männer, eine Leidenschaft
Salopp könnte man sagen: den einen kennt die ganze Welt, den anderen ganz Langenlois. Der eine ist ein weltbekannter Bergsteiger, Extremsportler, Rekordbrecher, Vortragender und Buchautor. Der andere ist ebenfalls ein begnadeter Kletterer, ein besonders ausdauernder Skilangläufer und einer der aktivsten Radsportler von Langenlois. Und, aber das wissen nur wenige, auch ein blendender Erzähler, wenn auch vor etwas kleinerem Publikum.
Ihre Namen stehen jedenfalls für ein erfülltes und beeindruckendes Leben: Superstar Reinhold Messner – und Georg Derndorfer, unser „Captain“ bei den sonntäglichen Rennradausfahrten.
Diesen Herbst kam es zu einem kurzen Zusammentreffen der beiden „old boys“, und zwar in Messners Museum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen. Georg, Jahrgang 1939, war mit einem Freund, Franz Steiner, in den Dolomiten unterwegs, ein Besuch des „Messner Mountain Museums“ stand auf dem Programm. Und, eine seltene Überraschung, der berühmteste Bergsteiger der Welt war selbst vor Ort. Steiner bat um die Gelegenheit für ein Foto, dabei kamen Georg und der um fünf Jahre jüngere Messner ins Gespräch. Für Gesprächsstoff war ausreichend gesorgt: Georg, das wissen nicht alle, begann seine sportliche Karriere nämlich in den Bergen, war stets ein mutiger Kletterer, Bergsteiger und Bergführer, der nicht nur die Dolomitenzacken für sich eroberte. Einige Minuten konnte Georg mit dem von ihm hoch geschätzten „Weltstar“ plaudern, einige Erfahrungen austauschen, ehe man sich freundschaftlich verabschiedete.
Bekannt und vielfach publiziert ist, was Messner alles erlebt, durchlitten und letzten Endes lebend überstanden hat. Erstaunlich und bewundernswert genug ist aber auch die sportliche Biographie von Georg. Aufgewachsen in Gußwerk bei Mariazell, lernte der junge Mann den Beruf des Konditors, den er freilich niemals ausübte. Ein Buch aus der Hand seiner Mutter über eine Expedition zum Nanga Parbat prägte ihn früh, er begann mit Freunden und Bekannten zuerst leichtere, dann bald schwerere Wände im Hochschwabgebiet zu durchsteigen. Die Begeisterung für die Berge und den Sport hielt lange, ja hält bis heute an – in vielerlei Form. Georg wurde Bergführer und Skilehrer, bestieg zweimal das Matterhorn, ging in den Dolomiten – nur um ein Beispiel für Fachleute zu nennen – die „Gelbe Kante“ auf die kleinere der drei Zinnen. Oder auch den „Tofanapfeiler“, eine 6+-Route.
Seine Lieblingsreviere waren die Sellagruppe, der Rosengarten, die Sextener Dolomiten, er war aber auch im Berner Oberland und im Wallis unterwegs – überall dort, wo es schön ist und man sich in freier Natur frei bewegen kann. Das war und ist ihm bis heute wichtig: nicht nur die pure Leistung, sondern auch das „Drumherum“ zählt. Grandiose Berggipfel und Felsformationen sind das eine, Freundschaften, Bekanntschaften, Zusammenhalt ist das andere. Bis heute ist er des Öfteren, und zwar vorwiegend mit seinem Rennradfreund Franz Strutzenberger, im Dürnsteiner Klettergarten unterwegs. Georg bestieg den Kilimandscharo, war im Himalaya unterwegs, kam aber auch auf einer seiner vielen Reisen zum Oberlauf des Amazonas – damals wie heute fordernd genug.
Georg bewundert an Reinhold Messner dessen Erzählkunst, dessen packende Schilderungen seiner Extrem-Touren, und ist doch auch selbst nicht nur ein Abenteurer, sondern auch ein blendender „Entertainer“. Der bald nicht nur auf den Bergen der Welt zugegen war, sondern auch andere Felder für sich eroberte. So wurde er Ausdauersportler, konkret Skilangläufer. Schon früh war er im Nachwuchskader der nordischen Kombinierer, später dann bei Extrem-Langlauf-Marathons unterwegs. So lief er im finnischen Winter von der russischen zur schwedischen Grenze, eine Strecke von 450 Kilometern – da war er aber schon jenseits der Sechzig-Jahres-Marke angelangt. Sogar bis nach Grönland kam er, um dort an einem 160 Kilometer langen Marathon teilzunehmen – immer mit dem Ziel, durchzukommen, ein Abenteuer zu erleben, von dem nicht schon im Vorhinein klar war, wie es ausgehen würde. Geschlafen wurde in Grönland übrigens in Zelten, und das bei arktischen Minusgraden. Jeder Teilnehmer musste bei diesem Wettbewerb einen „Überlebensrucksack“ mit sich führen, um im Falle eines Schneesturms oder einer Verirrung nicht zu erfrieren. Er nahm am legendären „Wasalauf“ in Schweden teil und auch an diversen großen Läufen in Südtirol. Langweilig war es ihm (und mit ihm), das darf man so sagen, wahrlich nie.
Nach Langenlois bzw. Gobelsburg kam er schon anno 1970. Er lernte seine spätere Frau bei einem Skilehrerkurs kennen und folgte ihr aus der Mariazeller Gegend ins Weinland. Beruflich war er dann viele Jahre am „Lindenhof“ in Eggenburg tätig, blieb auch dabei seiner Leidenschaft treu: Zuständig für „Erlebnispädagogik“ ging er mit sozial benachteiligten Jugendlichen in die Berge, machte mit ihnen Wanderungen, Kajaktouren und insgesamt möglichst viel Sport.
Als dritte Leidenschaft neben der Kletterei und den Langlaufskiern kam schließlich das Rennrad dazu. Gemeinsam mit Langzeit-Obmann Karl Glantschnig und Günther Kanzler, unserem aktuellen „Boss“, baute er den URC Langenlois von Anfang an mit auf. Fuhr, wie konnte es anders sein, auch etliche Radrennen, feierte etliche Erfolge und organisiert bis heute gern Veranstaltungen. Lange Jahre war er maßgeblich am Gelingen der Langenloiser Rennradtage beteiligt, hilft nach wie vor mit all seinem Wissen und seiner enormen Ausdauer beim Mountainbikerennen am Heiligenstein ebenso wie beim „Achtelmann“ in Schönberg, und zwar stets an vorderster Front. Sein schönstes Erlebnis in dieser – unserer – Sportart war allerdings kein Radrennen, sondern, und da schlägt seine alte Liebe wieder voll zu: eine „Alpentour“ des Vereins in Südtirol. Bei der vom Stilfser Joch abwärts jede Menge „harter“ Pässe bezwungen wurden.
Was für ihn heute noch wichtig ist: Rüstig und gesund alt zu werden, Freunde zu haben, Geselligkeit zu erleben. Das wünscht er sich insbesondere auch von seinem Verein: Dass die freundschaftliche Atmosphäre weiter andauern möge. „Man muss sich“, sagt er, „in einem Verein wohlfühlen. Es muss ein kameradschaftliches Miteinander, ein positives, wertschätzendes Vereinsleben geben. Man kann gemeinsam in einer Gruppe doch immer sehr viel Schönes erleben.“

Georg, unterwegs in den geliebten Dolomiten

Mit Freund und Fotograf Franz Steiner bei den Torri de Vajolet

Das ist seine Welt: die Berge eroberte er kletternd und mit dem Rennrad